Feuerwehrplatz 2, 2540 Gainfarn

Mehrere verunfallte Fahrzeuge, Personen, die um Hilfe schrien, ein umgekippter Linienbus – das waren die ersten Eindrücke, die der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Gainfarn bei seiner Ersterkundung bei der Einsatzübung am 20.09.2025 wahrnahm. Unverzüglich ließ er die nächstgelegene Feuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Kottingbrunn, dazu alarmieren. Nach einer ersten Lageeinschätzung führte der Einsatzleiter eine Dringlichkeitseinschätzung der Verletzten durch. In den beiden verunfallten Fahrzeugen waren zwei Personen ansprechbar, welche über Rücken- und Brustschmerzen klagten. In einem PKW befand sich aber auch eine bewusstlose Übungspuppe, die es schnellstmöglich aus dem Fahrzeug zu retten galt. So ordnete der Einsatzleiter der Mannschaft des Rüstlöschfahrzeuges Gainfarn an, die schnelle aber schonende Rettung des Fahrers durchzuführen. In der Zwischenzeit wurde ein verunfallter Mopedfahrer aufgefunden, welcher mit dem Bein unter seinem Moped eingeklemmt war. Kurzerhand wurde das Moped aufgestellt und der junge Patient konnte dem fiktiven Rettungsdienst übergeben werden.

Den inzwischen eingetroffenen Kräften aus Kottingbrunn übertrug der Einsatzleiter die Aufgabe der Erkundung des Inneren des Busses. Aufgrund der Größe der Einsatzstelle wurden zwei Abschnitte (Bus und PKW) gebildet. Vor dem Betreten des Busses sicherten die Einsatzkräfte das Fahrzeug mit mehreren Paratech-Stützen, um die Gefahr des weiteren Umkippens zu bannen. Im Businneren waren mehrere Personen verschiedenen Grades verletzt bzw. sogar bewusstlos. Die unter Schock stehenden Kinder konnten rasch durch eine zuvor sicher zerbrochene Fensterscheibe den Bus verlassen. Auch ein Kleinkind wurde von den Rettern entdeckt und an die Mannschaft nach draußen übergeben.  Die bewusstlosen Personen zu retten, gestaltete sich weit schwieriger.

Zur gleichen Zeit wurde von der Feuerwehr Gainfarn bereits die Fahrertür des PKW entfernt, um anschließend die bewusstlose Person mittels Spineboard zu retten. Der Mitfahrer klagte über starke Rückenschmerzen, sodass dieser ebenfalls mit dem Spineboard gerettet werden musste, da Verletzungen an der Wirbelsäule nicht ausgeschlossen werden konnten. Der Fahrerin des zweiten PKW konnte mit Unterstützung der Einsatzkräfte das Fahrzeug selbst verlassen. Auch der Busfahrer konnte von der Feuerwehr Gainfarn aus dem Autobus gerettet werden.  Danach wurde die Windschutzscheibe des Busses entfernt, um so zu einem im vorderen Teil liegenden Kind zu gelangen und es zu retten.

Im Businneren begannen die Retter zeitgleich mit der aufwändigen Befreiung der eingeschlossenen Personen. Mittels Spineboard wurde die erste Person nach unten durch die Fensterscheibe ins Freie gebracht und anschließend an den Rettungsdienst übergeben. Die letzten noch verbliebenen Verletzten waren durch den seitlichen Aufprall des Busses durch den Innenraum geschleudert worden und steckten teilweise unter den Sitzen fest. Es mussten für ihre schonende Rettung mehrere Sitze mit dem Kombigerät herausgeschnitten bzw. -gespreizt werden. Als auch die letzten beiden Personen aus dem Autobus befreit und gerettet waren, konnte die Übung nach einer Stunde beendet werden.

Ein besonderer Dank gilt allen Übungsdarstellern für deren schauspielerische Leistung sowie der Firma Manuel Mauk für die Bereitstellung des Übungsgeländes und die Entsorgung der Übungsfahrzeuge.

Dank an die FF Kottingbrunn für die gute Zusammenarbeit und an SB Melanie Pock für die Dokumentation in Wort und Bild.

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