Feuerwehrplatz 2, 2540 Gainfarn

Die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr Gainfarn bezog zunächst ihr erstes Depot für die Feuerlöschgeräte im Gemeindehaus an der Hauptstraße 24. Nach dem Ersten Weltkrieg beansprucht die Gemeinde das bisherige Zeughaus unter der Gemeindekanzlei (damals als Depot I bezeichnet) für eigene Zwecke; die Feuerwehr musste sich mit dem Depot II in der Gemeindegasse (heute Feuerwehrplatz 4) begnügen; wegen Platzmangel mussten Geräte zum Teil in Privatgebäuden, zum Teil im Freien gelagert werden.

Erstes Depot im alten Rathaus (Holztor in der Bildmitte)

1921 bekam man die Erlaubnis, im gegenüberliegenden Garten der sogenannten „Karglschmiede“ (dem Standort des heutigen Feuerwehrhauses) auf einer Fläche von 4 x 2 Metern einen hölzernen Schlauchturm zu errichten.

Erste Überlegungen für ein eigenes „Requisitenhaus“ gab es schon im Jahr 1924, nachdem der Garten der Kargelschmiede zur Gänze für den Bau eines Feuerwehrhauses zur Verfügung gestellt wurde.

Am 2. Juli 1927 wurden die Arbeiten für die Herstellkosten von öS 29.000,- (nach heutiger Kaufkraft etwa € 107.000.-)  an BM Maroschak vergeben, die Bauverhandlung erfolgte am 26. Juli, die Baubewilligung durch die Bezirkshauptmannschaft Baden wurde am 29. Juli erteilt. Nach einer – für heutige Verhältnisse unvorstellbar kurzen – Bauzeit von nur 1½ Monaten war der Bau am 9. September 1927 fertiggestellt. 

Einweihung des Feuerwehrhauses 1927

In ersten Nachkriegsjahren war zunächst die Reparatur der Schäden aus den Kriegsjahren und den ersten Tagen der Besetzung vorrangig: Das Dach hatte Schusslöcher, die Rolltore waren kaputt und wurden durch hölzerne Flügeltore ersetzt. Im Juli und August 1964 erneuerten die Kameraden in Eigenregie den Boden der Garagen durch einen Betonbelag.

1976 wurde aufgrund der Platznot ein Zubau zum Gerätehaus notwendig. Es wurde eine zusätzliche Garage an das Gerätehaus angebaut, ein Waschraum sowie ein WC errichtet; gleichzeitig wurde die Zentralheizung eingebaut.

1995 wurden im Obergeschoß eine Küche sowie ein Aufenthaltsraum, ein WC und eine Dusche eingerichtet. Optisch wurde der Zubau wie auch die Dachkonstruktion dem bestehenden Gebäude angepasst. 1996 wurde der Vorplatz neu gestaltet: Die Fa. Lerch errichtete auf eigene Kosten eine Florianikapelle; vor den Garagen wurde das Korpsabzeichen in das Pflaster eingearbeitet.

Das Feuerwehrhaus 1996

2003 trat erneut das Platzproblem auf, dieses Mal in Form des geplanten neuen Tanklöschfahrzeuges, für das die Tore im alten Gebäude einfach zu niedrig waren. Der Einbau größerer Tore war aufgrund der Deckenhöhe nicht möglich, sodass man sich zu einem Zubau entschloss. Dieses Mal wurde der der Gedanke der optischen Trennung umgesetzt – Alt und Neu wurde gleichzeitig nebeneinandergesetzt und gegenübergestellt.

Bei dieser Erweiterung wurde neben dem neuen Garagenplatz auch ein Schauraum integriert werden, in dem die Dampfspritze einen gesicherten Aufstellplatz findet und gleichzeitig auch vom Publikum bewundert werden kann. Neben WC-Anlagen fand auch eine neuer Heizraum sowie eine Atemschutzwerkstätte im Erdgeschoß Platz, im Obergeschoß wurde ein Schulungs- und ein Dienstzimmer eingerichtet sowie ein Büro für den Kommandanten eingerichtet.

Im Zuge dieses Umbaus wurde die Florianikapelle auf die Westseite des Gebäudes übersiedelt.

2012 wurde im Anschluss an das Gerätehaus ein Carport angebracht, das zunächst als Unterstand für diverse kurzfristige Lagerungen und später für einige Zeit als Standplatz für das Kommandofahrzeug diente.

Nach dem Zubau inkl. Carport

Im Verlauf der Überlegungen zum Ersatz des Rüstlöschfahrzeuges wurde bald klar, dass ein neues Fahrzeug erneut zu groß für die alte Garage sein würde. Daher trat man an die Gemeinde mit der Überlegung eines weiteren Zubaus zum Feuerwehrhaus heran. Dank der entsprechenden Unterstützung konnte schon 2018 mit dem Zubau begonnen werden.

Dabei sollte der gesamte restliche Raum bis zum Nachbargebäude genutzt werden. Dadurch wurde es möglich, nicht nur einen weiteren Garagenplatz zu schaffen, sondern auch einen größeren Schulungsraum, eine Werkstatt, eine Bekleidungslager und ein Treibstoffdepot.

Optisch wurde der Zubau dem neuen Teil des Gebäudes angeglichen. Als Verbindung zwischen Alt und Neu dient das historische Wappen, das nach dem erhaltenen Mittelteil der Fahne aus dem Jahr 1910 gestaltet wurde.

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